Klimakrise erhöht die gesundheitliche Gefahr durch UV-Strahlung
Rekorde bezüglich der Sonnenscheinstunden und der Temperaturen führen dazu, dass sich die Menschen in den Sommermonaten zunehmend draußen aufhalten, um das schöne Wetter zu genießen. Auf diese Weise setzen sie sich zunehmend der UV-Strahlung aus. Das Risiko für UV-bedingte Krebserkrankungen der Haut steigt entsprechend an.
Aus diesem Grunde sollten sich jeder oder jede selbst durch geeignete Sonnenschutzmaßnahmen vor der zunehmenden UV-Strahlung schützen. Es muss aber auch ein wichtiges Anliegen der Politik sein, durch weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Errichtung von Schattenplätzen in der Öffentlichkeit einen weitreichenden Schutz der Bevölkerung zu planen und anzubieten.
Entsprechende Strukturen sind seitens des Umweltministeriums und des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bereits geplant. Nur in der Kombination der individuellen und der öffentlichen Maßnahmen könnte der ansteigenden Anzahl an Hautkrebserkrankungen entgegengesteuert werden, so die Aussage des BfS. Jährlich würde bei etwa 300.000 Menschen hierzulande eine Hautkrebsdiagnose gestellt. In den vergangenen 20 Jahren habe sich diese Zahl nahezu verdoppelt. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass ein Sonnenbrand die Gefahr für die gefährliche Form des Hautkrebses, nämlich der schwarzen Hautkrebsvariante, um 100 % ansteige.
Der Ruf nach mehr Schutz der Bevölkerung vor den gefährlichen Sonnenstrahlen scheint in vielen Kommunen noch nicht erhört worden zu sein. Denn auch wenn über 50 % der Bürgermeister die Wichtigkeit gezielter UV-Schutzmaßnahmen erkannt haben, haben bislang maximal 25 % geeignete UV-Schutzmaßnahmen in die Praxis umgesetzt. Dies geschah hauptsächlich in städtischen Regionen, unter anderem durch das Aufschlagen von Sonnensegeln an öffentlichen Plätzen oder durch das Pflanzen von schattenspendenden Bäumen.
Ein weiteres wichtiges Anliegen seitens der Politik müsse es sein, den Bürgern zu vermitteln, wie wichtig eine ausreichende und praxisnahe Kenntnis zum UV-Index ist. Sie müssten lernen, mit diesem wichtigen Indikator für die gefährliche UV-Strahlung umzugehen und entsprechend zu reagieren. Nach wie vor sind dabei Maßnahmen wie das Auftragen von Sonnenschutzcreme, das Meiden der Sonne zur Mittagszeit sowie das Tragen einer Sonnenbrille und schützender Kleidung unumgänglich.
dpa
Politik will Bürger besser vor Gefahr der UV-Strahlung schützen
Ärzteblatt
4/2023