Der Chinesisch-japanische Shiitake-Pilz ist küchentechnisch sehr angesagt. Zusätzlich werden ihm gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Aufgrund seines Gehaltes an Kalium, Zink, Vitaminen und weiteren wichtigen Stoffen soll er das Immunsystem stärken, den Cholesterinspiegel senken und auch einen berechtigten Einsatz in der Krebs- und Aids-Therapie haben.
Aus den Reihen der Dermatologie stößt der Pilz jedoch auf Kritik, weil er immer häufiger Auslöser einer Dermatitis ist. Es gibt einen Namen dafür, und zwar die Shiitake-Dermatitis. Einige Stunden nach dem Verzehr entsprechender Shiitake-Gerichte kommt es bei empfindlichen Personen zu flächigen, stark juckenden Ausschlägen. Die Zahl derer, die als Folge einer solchen Unverträglichkeit mit Kratzattacken reagieren, steigt weltweit an. Die Unverträglichkeitsreaktion kann bis zu acht Wochen andauern.
Eine Unverträglichkeit kann schon durch den Kontakt über die Haut oder durch das Einatmen entsprechender Sporen ausgelöst werden. Es wird angenommen, dass das enthaltene Lentinan der Auslöser der Hautausschläge ist. Aber auch weitere Inhaltsstoffe scheinen verantwortlich zu sein. Bereits in der traditionellen chinesischen Medizin waren entsprechende unangenehme Nebenwirkungen bekannt.
Wer betroffen ist und trotz Unverträglichkeit nicht auf den Shiitake-Pilz verzichten möchte, dem können Medikamente mit Kortikoiden und Antihistaminika helfen.
Stephany, M.P. et al.
Shiitake Mushroom Dermatitis: A Review
American Journal of Clinical Dermatology
10/2016; 17(5): 485-489.