Eine chronische Wunde liegt dann vor, wenn sie trotz einer lokalen Therapie nicht innerhalb von drei Monaten verheilt.
Am häufigsten entstehen chronische Wunden durch Venenerkrankungen an den Beinen und durch Störungen der Blutversorgung (Makro- und Mikroangiopathie).
Die häufigsten chronischen Wunden sind:
- Dekubitus (Geschwür der Haut bzw. Schleimhaut, welches durch lang andauernde Druckeinwirkung entsteht)
- Diabetischer Fuß bzw. Diabetisches Fußsyndrom. Man unterscheidet den neuropathisch-infizierten Fuß vom ischämisch-gangränösen Fuß. In bis zu 70 % der Fälle liegt der neuropathisch-infizierte Fuß vor, bei dem die peripheren Nerven aufgrund jahrelanger Mangelversorgung geschädigt sind (diabetische Neuropathie). Der ischämisch-gangränose Fuß ist die Folge peripherer arterieller Durchblutungsstörungen, was zur Nekrose (Absterben) ganzer Gewebebezirke führen kann. Die Häufigkeit des Vorkommens liegt bei 20 bis 30 % aller Fälle des diabetischen Fußes. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) des diabetischen Fußsyndroms liegt bei der diabetischen Gesamtbevölkerung bei 2-10 %.
- Ulcus cruris venosum/arteriosum/mixtum, je nach auslösendem Gefäß (Unterschenkelgeschwür); Prävalenz Ulcus cruris venosum 0,08 %; Ulcus cruris arteriosum 3-10 %
Die Ursachen dieser chronischen Wunden sind vielfältig und auf unterschiedliche Krankheiten zurückzuführen. In der Regel werden die Wunden durch eine Verletzung verursacht. Vorliegende Grunderkrankungen, wie beispielsweise Diabetes oder Gefäßerkrankungen führen jedoch dazu, dass die Wundheilung verändert oder verlängert wird.
Das so genannte Gangrän ist ebenso eine Form einer offenen Wunde.