Die Einnahme von Multivitamin-Präparaten in der Schwangerschaft ist noch im Schulkindalter beobachtbar. Im Rahmen der SUMMIT-Studie untersuchte ein internationales Team aus Wissenschaftlern den Einfluss einer Multivitaminsupplementierung von Schwangeren auf die Entwicklung des Nachwuchses.
Die Schwangeren erhielten im Rahmen der (randomisierten und doppelblinden Interventions-) Studie entweder ein Multivitamin-Präparat oder ein Präparat aus Folsäure und Eisen. Von den 27.356 Schwangeren, deren Nachwuchs im Alter von 3 Monaten erstmalig untersucht wurde, konnten im Verlauf der Studie eine Teilmenge von 2.879 Kindern im Alter von 9-12 Jahren erneut untersucht werden.
Ergebnisse
Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft eine Kombination aus mehreren Vitalstoffen eingenommen hatten, verfügten im Vergleich zu denen, die nur Folsäure und Eisen eingenommen hatten, über ein (signifikant) besseres (prozedurales) Gedächtnis und erreichten in 18 von 21 Tests zur Beurteilung der kognitiven Fähigkeit eine höhere Punktzahl.
Die Autoren berechneten, dass dies einem Entwicklungsvorsprung der Kinder von circa einem halben Schuljahr entspräche. Bei Kindern von Schwangeren mit einer Blutarmut (Anämie) entsprach der Vorsprung sogar dem eines ganzen Schuljahres.
Zusammenfassung
Die Einnahme von Multivitamin-Präparaten in der Schwangerschaft hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Fähigkeiten des Nachwuchses und kann einen Entwicklungsvorsprung von bis zu einem Schuljahr ausmachen.
Prado EL, Sebayang SK, Apriatni M, Adawiyah SR, Hidayati N, Islamiyah A, Siddiq S, Harefa B, Lum J, Alcock KJ, Ullman MT, Muadz H, Shankar AH.
Maternal multiple micronutrient supplementation and other biomedical and socioenvironmental influences on children's cognition at age 9-12 years in Indonesia: follow-up of the SUMMIT randomised trial.
Lancet Glob Health.
2/2017; 5(2): 217-228.